Selten war ein Quellenstudium so amüsantDas Werk von Peter Zimmermann ist vielfältig. Ende der
1980er Jahre dominierten die sogenannten Book Cover Paintings der Kölner Künstler malte
Buchtitel von Atlanten Kunstbüchern Reiseführern und Wörterbüchern mit Epoxid auf
Leinwände. In seinen Kartonobjekten arbeitete er dann mit räumlichen Verzerrungen von Schrift
und Bild thematisierte dabei Loops und deren Wechselwirkungen. Dem folgte die erfolgreiche
Serie farbenprächtig glänzender Leinwände mit reiner abstrakter Formenmalerei wobei der
Künstler digitale Vorlagen Fotos Filmstills oder Diagramme zunächst mittels grafischer
Algorithmen verfremdete und dann in zahlreichen transparenten Epoxidharzschichten auftrug.
Seit 2014 hat Peter Zimmermann getreu diesem Ansatz verstärkt wieder auf Ölmalerei gesetzt
und wogende in leuchtende Farben getauchte Meere voller Tentakeln geschaffen. Für den neuen
2023er-Band der Kienbaum Artists Books mit dem Titel »swipe« hat der Künstler jetzt seinen
Fundus durchstöbert und seine Quellen wie auch seine Arbeiten zu einem wilden Potpourri
verdichtet. Die Analogien die dabei zutage treten sind Hinweise auf eine tiefschürfende
Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Original und Abbild und mit dem Begriff der
Oberfläche. Selten aber war ein autodidaktisches Quellenstudium auch so amüsant.