Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts emigrierten Juden aus Osteuropa nach Mannheim. Die meisten
von ihnen wohnten in der westlichen Unterstadt. Hier befanden sich die beiden Synagogen der
Stadt hier entstanden die Betstübel. Ähnlich wie im Berliner Scheunenviertel entwickelte sich
in Mannheim die Filsbach zum Zentrum der meist orthodox lebenden Ostjuden. Diese Menschen traf
der erbitterte Hass der Nationalsozialisten. Sie litten unter den frühesten antijüdischen
Gesetzen und unter ihrer gnadenlosen Ausgrenzung. Sie wurden Opfer der ersten Deportation von
Juden bis zu ihrer Ermordung in den Konzentrationslagern. In der Nachkriegsgemeinde überwogen
die Displaced Persons aus Osteuropa. Jahrzehnte später öffnete das Ende der Sowjetunion neue
Einwanderungsmöglichkeiten. Dieses Buch dokumentiert ostjüdische Schicksale
Migrationsbewegungen und Integrationswege in die Quadratestadt.