Ein Leben ohne Recht scheint in unserer modernen Gesellschaft nicht denkbar. Ob Mietwohnung
oder Straßenverkehr Arbeitsplatz oder Ausländerbehörde: Alle Lebensbereiche sind juristisch
geregelt. Aber was ist Recht eigentlich? Welche gesellschaftlichen Grund lagen hat es? Woher
kommt die Vorstellung alle Menschen seien frei und gleich? Was steckt hinter der formellen
Gleichheit? Wieso nehmen gesellschaftliche Beziehungen Rechtsform an? Und wie kam es zur
Herausbildung des bürgerlichen Rechts und des modernen Staates?In Karl Marx' Analyse der
bürgerlichen Gesellschaft finden sich Ansätze einer Rechts- und Staatsphilosophie an die der
sowjetische Rechtssoziologe Eugen Paschukanis in den 1920er Jahren anknüpfte. Er zeigte dass
Rechtsverhältnisse unlösbar mit kapitalistischen Tauschbeziehungen verbunden sind:
Warenbesitzer treten sich als freie und gleiche Rechtssubjekte gegenüber denn die Waren können
nicht selbst zu Markte gehen und sich nicht selbst austauschen (Marx).Füremanzipatorische
Bewegungen rund um den Globus ist die Berufung auf das Recht alltägliche Praxis. Dabei gerät
oft aus dem Blick wie das Recht zur Reproduktion von Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnissen
beiträgt. Der Band zeigt dass marxistische Rechtskritik auch im 21. Jahrhundert noch relevant
ist.Mit Beiträgen von Andreas Arndt Simon Birnbaum Ingo Elbe Andreas Fisahn Heide
Gerstenberger Jakob Graf Andreas Harms Mohammad Kalali Ashkan Khorasani André Kistner
Ingo Kramer Anne-Kathrin Krug und Matthias Peitsch.