Seit einigen Jahren erlebt die Debatte über demokratische (Wirtschafts-)Planung einen neuen
Aufschwung. Sie drehte sich zunächst primär um neue technische Entwicklungen die demokratische
(Wirtschafts-)Planung möglich machen sollen. Mit der Eskalation der Klimakrise hat sich der
Schwerpunkt der Diskussionen mittlerweile zu ökologischen und politischen Fragen verschoben.
Jenseits der technologischen und ökologischen Ebene stellt die Planungsdebatte aber vor allem
politische und demokratische Fragen: Die produktive und reproduktive Struktur unserer
Wirtschaft und Gesellschaft hängt aktuell zentral an den privaten Investitionsentscheidungen
einiger Unternehmen die wiederum gezwungen sind profitabel zu wirtschaften. Ökologische
politische und soziale Aspekte sind für ihre Kosten-Nutzen-Rechnung zwangsläufig nachrangig.
Die PROKLA 215 widmet sich daher der Frage nach demokratischer Planung von Produktion und
Reproduktion im 21. Jahrhundert: Wie finden wir demokratische Mechanismen um über die Richtung
gesellschaftlicher Entwicklung bewusst zu entscheiden anstatt zentrale Themen den blinden und
anonymen Kräften des Marktes zu überlassen?