Obwohl die beiden großen christlichen Kirchen heute weniger als zwei Drittel der Bevölkerung
organisieren werden viele ihrer Belange durch die öffentliche Hand finanziert. Und das
betrifft keineswegs nur Krankenhäuser oder Sozialstationen die von der Allgemeinheit in
Anspruch genommen werden können. Ob Bischofsgehälter die Ausbildung kirchlichen Personals oder
Missionswerke - konfessionslose und andersgläubige Bürgerinnen und Bürger zahlen alle kräftig
mit.Carsten Frerk gibt einen systematischen Überblick zu welchen Gelegenheiten der Staat von
den Kirchen zur Kasse gebeten wird. Er problematisiert versteckte Begünstigungen wie die
steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer erläutert die rechtliche und historische
Fragwürdigkeit der so genannten Staatsleistungen und stellt die Frage warum die Allgemeinheit
soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft bezuschusst obwohl dort die
Arbeitnehmerrechte weitgehend außer Kraft gesetzt sind.Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten:
Die Zuwendungen der öffentlichen Hand an die Kirchen übersteigen deren Einnahmen aus der
Kirchensteuer beiweitem. Und da die Kirchen steuerbefreit sind tragen sie nichts zur
Finanzierung der gesellschaftlichen Infrastruktur bei von der sie profitieren.