Maßkrüge Oktoberfest Möpse in Dirndln - das Klischee hat München fest im Griff. Dieser
Reise-Führer versteht sich als eine alternative Annäherung an eine Stadt in der immerhin die
erste Räterepublik auf deutschem Boden ausgerufen wurde. Erzählt wird die Münchner
Stadtgeschichte anhand der politischen Kontroversen um ihre Denkmäler. Denn wer meint
Geschichte ist ein abgeschlossenes Kapitel irrt: Um ihre Bedeutung wird nach wie vor gerungen
und sie ist Teil der gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen. Als markantes Beispiel
dafür steht die armselige offizielle Erinnerungskultur an Kurt Eisner dem gerne verleugneten
ersten Ministerpräsidenten von Bayern. Mit ihm beginnt der Spaziergang durch die Münchner
Geschichte bis in die 1960er Jahre. Das Buch lässt Orte und Gedenkstätten ebenso lebendig
werden wie den politischen Streit darum und erzählt wenig bekannte Details dieser Geschichte:
Vom Wittelsbacher Fonds der munter sprudelnden Geldquelle für das ehemalige bayerische
Königshaus über Walburga W. einem der Opfer von SS-Chef Heinrich Himmler bis hin zu den
Revolten jüdischer Flüchtlinge nach 1945 und den Aktivitäten der Geheimdienste in den 1960er
Jahren.