Erwin Panofskys Studie zum ästhetischen Begriff der »Idea« gilt als »eines der hervorragenden
Beispiele philosophisch geschulter Gelehrsamkeit in Deutschland zwischen 1920 und 1930« (G.R.
Hocke). Sie entstand als Reaktion auf Ernst Cassirer der in seinem Vortrag »Eidos und Eidolon«
zeigt dass die platonische Philosophie keinen Raum für eine philosophische Ästhetik lässt
zugleich aber die Grundlagen der künftigen Kunsttheorie legt. Anknüpfend daran zeigt Panofsky
wie im 16. Jahrhundert die metaphysische Ideenlehre und die junge Disziplin der Kunsttheorie
zusammenfinden. Angeregt durch den Neoplatonismus entwickeln erst die Kunsttheoretiker der
Hochrenaissance und des Manierismus die Vorstellung einer künstlerischen »Idee« die Grundlage
des Kunstwerks und seiner Betrachtung ist. Diese Neukonzeption der platonischen »Idee des
Schönen« ist ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis der Kunst der Renaissance des
Manierismus und des Klassizismus und nicht zuletzt der Entstehung der modernen Kunsttheorie. In
einer Doppelausgabe treten die beiden Texte in einen philosophischen Dialog.