Menschen die Filme aufzeichnen statt sie anzusehen. Studenten die Texte kopieren statt sie
durchzuarbeiten. Bücherfreunde die Bücher im Regal reihen statt sie zu lesen. Solche
Phänomene erfasst Robert Pfaller mit dem Begriff der »Interpassivität« also der Delegation des
Genusses an andere Menschen an Geräte Tiere oder Pflanzen. In der Alltagskultur
allgegenwärtig finden sie vermehrt Eingang in künstlerische Strategien nicht zuletzt als
Kritik an den lautstark der Kunst angetragenen Vorstellungen der Interaktivität.Ausgehend von
der Grundfrage warum die Leute ihren Genuss nicht haben wollen sondern ihn anderen zuschieben
entwickelt Pfaller eineÄsthetik der Interpassivität die er sowohl in ihren theoretischen
Prinzipien als auch in kleinen Fallstudien (z.B. zu Adi Hoesle Robert Jelinek Dostojewski und
zum Tanz) entfaltet.