Nachhaltigkeit kann nur gelingen wenn wir die Ökologie nicht verklären. Diese Ansicht vertrat
Wolfgang Haber in der ersten Carl-von-Carlowitz-Vorlesung. Der Doyen der wissenschaftlichen
Ökologie erteilt mystifizierenden Bildern vom Wesen des Menschen und der Natur eine klare
Absage: Der Weg in eine nachhaltige Zukunft könne nur gelingen wenn wir uns auf die
Wirklichkeit besinnen und unseren Blick auf die Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts richten
auf die Endlichkeit der Ressourcen und das immense Bevölkerungswachstum. Dies als äußere
Bedingung menschlichen Handelns zu begreifen und zu akzeptieren ist Teil der
human-ökologischen Perspektive mit der Wolfgang Haber an die Einsichten von Carl von Carlowitz
anknüpft.Der Band ist Auftakt einer Vorlesungsreihe des Rates für Nachhaltige Entwicklung in
der herausragende Wissenschaftler(innen) verschiedener Fachrichtungen ihre Gedanken und
Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung vortragen. Pate der Reihe ist Carl von Carlowitz er
lebte von 1645 bis 1714 in Sachsen einem Gebiet in dem drastischer Raubbau an Wäldern
betrieben wurde. Carlowitz empfiehlt eine nachhaltende Nutzung des Holzes mit dem Ziel die
Ressourcenzerstörung zu beenden und gilt seither als Vater des Nachhaltigkeitsbegriffs.