Von Entwicklungen in Architektur und Raumplanung über medizinische Behandlungsformen
Materialforschungen der Physik oder militärische Tarntechnologien bis hin zu Erfindungen der
Kleiderindustrie den Modalitäten des Interfacedesigns oder Klangbildern der Musik spielt die
Auseinandersetzung mit Oberflächen gegenwärtig eine zentrale Rolle. Gemeinsam ist ihnen dass
sie Fassaden Häute Außenseiten Hüllen Schirme Stile etc. nicht mehr als defizitäre
zweitklassige oder nachgeordnete Formationen einer privilegierten 'Tiefe' gegenüberstellen
sondern sie zu etwas Eigenständigem um- und aufwerten. Ebenso werden auch begriffliche bzw.
theoretische Konzeptionen der Oberfläche heute zunehmend reflektiert und transformiert um
Dualismen von Vorder- und Hintergrund Innen und Außen Wesen und Erscheinung zu
dekonstruieren. Eine gewisse Emanzipation der Oberflächlichkeit ließe sich nicht nur in weiten
Teilen des Poststrukturalismus sondern auch in Konzepten der rezenten Kultur- Medien-und
Sprachtheorie konstatieren. Der vorliegende Band greift diese Entwicklungen auf und macht unter
dem nietzscheanischen Stichwort 'Hautlichkeit' sowohl den praktischen Umgang mit Oberflächen
als auch theoretische Reflexionen der Oberflächlichkeit zum Thema.Michael Andreas Anneke
Janssen Julian Jochmaring Holger Kuhn Petra Leutner Jan Müggenburg Wolfgang
Müller-Funk Malte Pelleter Barbara Proschak Stefan Rieger Anna L. Roethe Oliver
Ruf Bärbel Schlüter Gottfried Schnödl Benjamin Steininger Claudia Tittel
Christof Windgätter