In der postindustriellen Kultur ist Abfall allgegenwärtig. Verschleiß und Verfall werden
bereits in die Warenproduktion eingeplant und garantieren dass der Markt immer weiter wächst.
Gleichzeitig werden auch jeder Müll und jede Ruine auf Verwertbarkeit geprüft. An vier Romanen
des globalen Nordens: Underworld (Don DeLillo) Homer and Langley (E.L. Doctorow) Planet
Magnon (Leif Randt) und Satin Island (Tom McCarthy) spürt die Studie den Wert- und
Bedeutungskonjunkturen des Rests als Motiv und Metapher im Erzählen um 2000 nach. Sie zeigt
wie von Müll Staub und altem Zeug erzählt wird und sich daraus eine Rhetorik des Aufschubs
der Auflösung und Wiederholung formt. In den Blick rücken Materialitäten wie auch die
Infrastrukturen die Dingen und Zeichen in verschiedene Kreisläufe einbinden. Das Erzählen an
den Rändern des Konsums ermöglicht in diesen Romanen bestehende Ordnungen in Frage zu stellen
und Geschichte neu zu erzählen indem die Faszination für das Stoffliche mit Systemfragen
verbunden wird.