Seit den 1990er-Jahren boomt in der Religionspädagogik das sog. Interreligiöse Lernen. Die
Beschäftigung mit anderen Religionen im konfessionellen Religionsunterricht und in der
nicht-konfessionell gebundenen Religionskunde hat eine länger als oft angenommene
Vorgeschichte. In der Geschichte der Religionen im Unterricht spiegelt sich die
Auseinandersetzung unserer kulturellen d.h. christlichen oder vom christlichen Hintergrund zu
verstehenden Wir-Gruppe mit verschiedenen Fremdgruppen. Diese Geschichte reicht bis zu den
Anfängen des Christentums zurück. Deutlich macht der Überblick dass den Diskussionen der
letzten 50 Jahre Argumentationsmuster zugrunde liegen die alte Kontroversen widerspiegeln ob
überhaupt und wenn ja wozu und wie man mit den Religionen theologisch und
religionspädagogisch verantwortungsvoll umgeht. Immer wieder wurde die Forderung nach Öffnung
des Religionsunterrichts für Inhalte aus der allgemeinen Religionsgeschichte von außen an das
Fach herangetragen oft waren kirchen- und religionskritische Motive dabei vorherrschend. Diese
Geschichte des interreligiösen Lernens thematisiert die hauptsächlichen Etappen und
Persönlichkeiten von den Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart.