Längst überfällig: ein erster Überblick über das was Armenische Autorinnen und Autoren in der
zeitgenössischen Prosa leisten - denn sie haben für die Härten des Lebens und die
Unwägbarkeiten speziell in ihrem Land eine höchst eigene Art des Betrachtens und des Erzählens
entwickelt.16 Erzählungen ausgewählt und übersetzt von der renommierten armenisch-deutschen
Autorin und Übersetzerin Agapi Mkrtchian geben diesen ersten Eindruck. - Die kurzen
Prosastücke lassen auf eine für uns nur schwer ertragbar harsche Weise das urbane wie das
dörfliche Leben im gegenwärtigen Armenien sehen. Das reiche Erbe an Märchenstoffen und
volkstümlichen Figuren wird von den in ihrer Heimat teils arrivierten AutorInnen in ihre Prosa
geflochten: der Genozid an den Armeniern ist ebenso häufiges atemnehmendes Thema darin wie die
aktuellen Krisen- und Kriegsszenarien aus Bergkarabach - eine tragisch von Elend und Zerstörung
heimgesuchte Welt offenbart sich uns und zugleich erkennen wir wie eine stolze eigensinnige
Kultur sich behauptet und ihre Geschichten formuliert und fortschreibt. »Diese Anthologie
zeitgenössischer armenischer Prosa enthält die Traditionen der armenischen Prosa der
zurückliegenden 150 Jahre.«Dies schreibt Ghasarjan Sewak Sohn des bedeutenden Dichters Parujr
Sewak und selbst renommierter Autor im Land. Er und die Herausgeberin führen ein in die Prosa
von Aram Patschjan Grig Nane Artswi Bachtschinjan Hratschja Saribekjan Hambardsum
Hambardsumjan Pertschuhi Awetjan Anusch Aslibekjan Karine Chodikjan Agapi Mkrtchian Alis
Howhannisjan Edward Militonjan Lewon Schahnur dessen Beitrag den Titel der Sammlung stiftete
Sjune Sewada Anusch Wardanjan und Wan Nowikow.