Die Geschichten in »Teufelssprache« sind komplex stellenweise zauberhaft-magisch vor allem
aber führen sie uns oft an die wundesten Stellen der Geschichte hin - handeln von Entwurzelten
und Grenzgängerinnen und all jenen Individuen die diese Grenzen beispielweise in der Kunst
verschieben. »Meine drei liebsten Dinge auf dieser Welt?« fragt sich Veronika Simoniti einmal
- oder ist das einfach eines der vielen Spiele dieser erfindungsreichen Erzählerin? Jedenfalls
antwortet sie uns: »Ich würde sagen vor allem Geschichten ich könnte auch sagen: Geschichten
Geschichten Geschichten [...] solche mit endlos vielen möglichen Verstrickungen und
Auflösungen jedoch nur in einer davon und in einer einzelnen Auflösung und ich will wissen
warum von all den tausend Möglichkeiten genau diese Verstrickung und genau diese Auflösung.«
Man erkennt vielfältiges Liebäugeln mit den literarischen Traditionen des 20. Jahrhunderts
denn Veronika Simoniti räumt in ihren Erzählungen nicht ohne Gründe solchen Ikonen wie Joseph
Brodsky Wilhelm Herschel Guillaume Apollinaire Ivan Cankar Max Brod Avgust Cernigoj Carlo
Michelstaedter Silvina Ocampo und Alejandra Pizarnik zauberische Auftritte ein. Es darf uns
längst nicht mehr verwundern wenn es da »fast schon selbstverständlich ist dass die
vergangene Literatur und die Geschichte als leicht andersartige Art und Weise der
Fiktionsgestaltung ein Bestandteil unserer Erfahrungen der Erfahrungen der Leser und
Übersetzer und Besiedler und Pionierforscher der Buchstabenwelten sind.« So vorbereitet
betreten wir»Das Haus aus Papier« erfahren »Alles über Freitag« während Simoniti auf einer
»Remington Noiseless« klappert was die »Hommage an drei Koffer« herbringt und uns klar macht
»Wie man ein Paysage zerstört« - um nur einige der herrlich surrealen Titel der zu lesenden
Erzählungen zu nennen. - Gleich jetzt dieses Lesen na los schon!