70 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges verblasst die Erinnerung daran immer mehr. Die
letzten zur Verfügung stehenden Zeitzeugen wurden vom Autor zum damaligen Geschehen befragt.
Das Dritte Reich berief sich auf eine Notdienstverordnung vom 15. Oktober 1938. Im Rahmen
dieser Verordnung erfolgte die Heranziehung von Schülern zum Kriegshilfseinsatz der deutschen
Jugend in der Luftwaffe. Dieser Kriegshilfseinsatz war jedoch kein Hilfseinsatz sondern ein
vollwertiger militärischer Einsatzdienst. Als erstes wurde der Jahrgang 1926 27 eingezogen dem
dann im Januar 1944 der Jahrgang 1928 folgte. Betroffen waren Schüler der Gymnasien und
Oberrealschulen. Im Alter von 15 Jahren tauschten sie die Schulbank mit dem Dienst an den
Flugabwehrkanonen (Flak). Nicht alle aber sehr viele waren vom damaligen Zeitgeist geprägt und
wollten ihre Heimat vor der Zerstörung durch die alliierten Bomberflotten schützen. War bei den
meisten am Anfang eine gewisse Abenteuerlust spürbar einen Dienst wie die Soldaten zu
verrichten so machte diese aber sehr schnell einer brutalen Ernüchterung Platz. Die Ausbildung
war hart und erste Fliegeralarme bei Tage und in der Nacht sahen die Regensburger Flakhelfer an
den Geschützen. Der Unterricht fand in eingeschränkter Form in den Stellungen nahegelegenen
Schulen oder Gasthäusern statt. Waren es 1943 noch sechs Flak-Batterien mit ca. 30 Geschützen
so erhöhte sich deren Anzahl bis Februar 1944 auf mindestens 60 schwere Flakgeschütze. Zu den
Geschützbedienungen rund um Regensburg gehörten wenige reguläre Luftwaffensoldaten über 400
Flakhelfer die durch zahlreiche russische hilfswillige Kriegsgefangene (Hiwis) unterstützt
wurden.Das Buch gibt mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos auf rund 150 Seiten einen
Überblick zur Geschichte der Flakhelfer in Regensburg während des Zweiten Weltkrieges.