»Wie auf einem Schiff« fühlte sich Thomas Mann in seinem Niddener Ferienhaus. Und in der Tat
können die drei Sommer 1930-1932 welche die Manns im Fischerdorf Nidden auf der Kurischen
Nehrung verlebten einer schmalen Halbinsel zwischen Ostsee und Kurischem Haff als eine Art
Vor-Exil gelten bevor die Familie über den Ozean nach Amerika emigrierte. Zwei Generationen
später entdeckt nun Frido Mann der Enkel Thomas Manns bei zahlreichen Besuchen sein Nidden:
Dabei wandelt er nicht nur auf den Spuren seiner Vorfahren sondern zeichnet auch die
wechselvolle Geschichte der Kurischen Nehrung im 20. Jahrhundert nach - hin- und hergerissen
zwischen Deutschem Reich Sowjetherrschaft und der Unabhängigkeit Litauens. Mit Neugier
Empathie und Weitblick wirkt Frido Mann an der Zukunft des Niddener Hauses als eines Zentrums
für interkulturellen Austausch mit. Nicht zuletzt entwirft er in seinem Buch ein
eindrucksvolles Bild der überwältigenden Natur mit ihrer Mischung aus nördlichem und südlichem
Charme und einem Himmel der sich in fast endlosen Blautönen über dem Haff und der
»europäischen Sahara« - dem berühmten Wanderdünenfeld - erstreckt.