Freunde Nachbarn und Kollegen beschrieben ihn als freundlich hilfsbereit und geselling er
galt als liebevoller Vater als Stimmungskanone als Kumpel als unbescholtener Handwerker und
seriöser Geschäftsmann mit Kontakten zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Doch unbemerkt
von der Außenwelt führte der Kürschnermeister Lutz Seifert über viele Jahre hinweg ein ganz
anderes Leben. Im Atomschutzbunker seines Reihenhauses in Hamburg-Rahlstedt hielt der
Pelzhändler mehrere Frauen gefangen folterte sie wochenlang tötete sie zerstückelte die
Leichen und löste sie in Säurefässern auf die er dann im Garten vergrub. Zuvor zwang er seine
Opfer ihren Angehörigen zu schreiben dass sie nicht nach ihnen suchen sollten weil sie einen
neuen Partner gefunden hätten und ein neues Leben beginnen wollten fernab ihres bisherigen
Wohnorts. Die Polizei widmete den Vermisstenfällen daher keine größere Aufmerksamkeit. Dies
änderte sich erst als die Kriminalbeamtin Karla Sommer auf eigene Faust ermittelte gegen den
Willen ihres Vorgesetzten nach Feierabend und an Wochenenden. Anders als ihre Kollegen glaubte
die Polizeiobermeisterin einer Frau die von Seifert nach einer gescheiterten Lösegeldforderung
freigelassen worden war und aus ihrer Gefangenschaft angeblich wirres Zeug berichtete. Die
Polizistin nahm auch die Mutter einer Industriekauffrau ernst die drei Jahre zuvor
überraschend verschwunden war. Sie befragte Zeugen studierte Akten stellte Zusammenhänge
zwischen unterschiedlichen Vermisstenfällen her und veranlasste die Justiz so zum Handeln. Mit
Erfolg: Seifert wurde schließlich 1996 wegen Mordes in zwei Fällen zu lebenslanger Haft
verurteilt.