Wie entwickelt sich ein Land nach einem Völkermord? Wie leben Täter und Opfer zusammen? Welche
Wahrheit bildet das Fundament des Zusammenlebens? Und welcher Gebrauch wird von dieser Wahrheit
nach innen bzw. nach außen gemacht? Mit welchem Erfolg?Über fast fünfzehn Jahre hinweg hat Gerd
Hankel Ruanda und dessen Nachbarland die Demokratische Republik Kongo immer wieder besucht
und dabei Antworten auf all diese Fragen gesucht. Das Bild das er zeichnet ist ernüchternd.
Der Völkermord ist zu einem politischen Instrument geworden das der Absicherung von Herrschaft
dient. Nicht um Aufarbeitung und Versöhnung geht es sondern um die Durchsetzung eines
Geschichtsbildes das keinen Widerspruch duldet.Hinter dem Vorzeigestaat in Zentralafrika der
gemeinhin als Leuchtturm der Entwicklung in der Region und als Vorbild der
Vergangenheitsaufarbeitung gilt verbirgt sich ein totalitäres Regime. Wie passt das zusammen?
Wie viel Unrecht verträgt der Fortschritt?