Preußen galt in der Weimarer Republik als Bollwerk der demokratischen Staatsordnung als
Bastion gegen die radikalen Feinde der Republik: die Parteien und Bewegungen der extremen
Linken und der äußersten Rechten. Als republikanische Schutztruppe standen die Beamten der
preußischen Schutzpolizei unter der Fuhrung des langjährigen preußischen Innenministers Carl
Severing in erster Linie bereit wenn es galt die von den zunehmend funktionsunfähigen
Parlamenten auf die Straßen verlagerten politischen Auseinandersetzungen in friedliche Bahnen
zu lenken. Zum Ende der Republik befand sich die Schupo zwischen den Fronten der einander
blutig bekämpfenden Lager - von den Regierungen im Reich und in Preußen immer häufiger als
letztes Mittel zur Lösung politischer Probleme benutzt. Wer waren die mit ihrem
charakteristischen Tschako aus dem Straßenbild der Weimarer Zeit nicht wegzudenkenden Schupos
was hatte sie bewogen den Polizistenberuf zu wählen? Wie wurden sie ausgebildet wie sah ihr
Dienst aus welche beruflichen und sozialen Probleme hatten sie? Wo standen sie zwischen den
politischen Strömungen ihrer Zeit? Welche Polizeipolitik realisierten die fuhrenden
sozialdemokratischen Regierungspolitiker der Weimarer Koalition in Preußen die im Kaiserreich
häufig von den monarchischen Polizeiorganen drangsaliert worden waren wie setzten sie die
Schupo in verschiedenen Krisensituationen ein? Welche Macht gab die Schutzpolizei in den
innenpolitischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik vor allem in dem sich seit 1930
zuspitzenden Konflikt mit den mehr und mehr vor Hitler zuruckweichenden Reichsregierungen
Brünings Papens und Schleichers? Auf der Basis langjähriger und breit angelegter Forschungen
gibt der Bochumer Historiker eine Darstellung dieser für die Innenpolitik der Jahre 1919 bis
1933 zentralen Institution.