Ein terroristischer Akt ist nicht nur ein Akt der Zerstörung sondern auch eine spezifische
Form von Kommunikation die Propaganda der Tat. Um in einer Teilöffentlichkeit anschlussfähig
zu bleiben müssen Terrorgruppen auch andere nicht-zerstörerische Kommunikationsmodi bemühen.
In der Gegenwart wie auch der Vergangenheit wurden deshalb Zeit- und Flugschriften zur
Verbreitung von Botschaften und zur Erklärung der eigenen Taten von terroristischen
Gruppierungen benutzt. In dieser Arbeit geht es um zwei solcher Erzeugnisse: Die Zeitschrift
Zusammen Kämpfen wurde in den 80er-Jahren vom Umfeld der Roten Armee Fraktion herausgegeben und
verbreitet. Das Magazin Inspire erschien von 2010 bis 2017 und wurde vom arabischen Ableger
Al-Qaedas verantwortet Al-Qaeda on the Arabian Peninsula. Der Vergleich dieser in Form Inhalt
und Konzeption höchst unterschiedlichen Medien offenbart die auf bestimmte Zielgruppen
ausgerichtete publizistischen Kommunikationsstrategien sowie das Bedürfnis von
sozialrevolutionären oder dschihadistischen Terrorgruppen neben den massenmedial verbreiteten
Bildern von Anschlägen auch über einen kontrollierbareren - eigenen - Kommunikationskanal zu
verfügen.