Die Täter in Amok- und Terroreinsätzen wollen möglichst viele Menschen töten um maximale Angst
und größtmöglichen Schaden zu erzeugen. Der eigene Tod wird von den Tätern einkalkuliert oder
stellt sogar das geplante Finale dar. Amok- und Terror-einsätze sind der Krieg im eigenen Land
und stellen qualitativ andere Situationen dar als alltägliche Polizeieinsätze. Es sind keine
Spezialkräfte sondern Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen aus dem polizeilichen Streifendienst
die heute wieder mit Maschinenpistolen trainieren um Amok- und Terrorsituationen im ersten
Angriff zu begegnen. -Wie stehen die Einsatzkräfte selbst zu den neuen lebensbedrohlichen
Einsatzsituationen? -Was sind die zentralen Problematiken für die Einsatzkräfte im Amok- oder
Terroreinsatz? -Welche psychologischen Voraussetzungen und Trainings werden benötigt um
lebens-bedrohliche Einsatzlagen möglichst gut bewältigen zu können? Das vorliegende Buch
basiert auf einer qualitativen Interviewstudie zum Befinden und der Motivation
niedersächsischer Einsatzkräfte für lebensbedrohliche Einsatz-lagen (Amok und Terror). Die
befragten Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen kommen selbst zu Wort. Sie äußern angesichts
der unter Umständen sehr komplexen und gefährlichen Situationen Verunsicherungen
Unterlegenheitsgefühle sowie Zweifel und Kritik signalisieren aber ebenso ein hohes
Pflichtbewusstsein Verantwortungs-gefühl und Entschlossenheit für den Einsatz. Die Vorschläge
für psychologische Trainingselemente entstanden insbesondere anhand von Trainingsbeobachtungen
und den Diskussionen einer Landesarbeitsgruppe welche aus Einsatztrainern und -trainerinnen
sowie Experten des Spezialeinsatzkommandos des Mobilen Einsatzkommandos der Bereitschafts-
und Festnahmeeinheit dem Medizinischen und Sozialwissenschaftlichen Dienst der Polizei
Niedersachsen bestand.