Die Arbeit widmet sich den Veteranen in der deutschen Gesellschaft und ihrem Geltungsanspruch
in einer Gesellschaft die den Militärdienst in der Nachkriegszeit mehr mit freundlichem
Desinteresse hingenommen als wertschätzend betrachtet hat. Sie versucht mit Interviews von
Veteranen herauszufinden ob und wie sich die Veteraninnen und Veteranen in der deutschen
Gesellschaft gewürdigt fühlen und welche Folgen die Erfahrungen für sie ihr Selbstgefühl und
ihre Lebensführung hat.Der Forschungsgegenstand wird als biographische Bearbeitung einer
Einsatzrealität konzeptualisiert die einen Bruch zwischen den Normalitätsvorstellung der
Heimgesellschaft und den Erfahrungen einer Soldatenwirklichkeit postuliert. Diese Annahmen
erfolgen vor dem Hintergrund dass sich der Bruch für die Einsatzrückkehrer der Bundeswehr
schärfer darstellt da es sich ebenso um einen Bruch mit dem Selbstverständnis einer zuvorderst
auf Landesverteidigung ausgerichteten Armee handelt.Aus diesem Grund werden zunächst die
Verwendungsweise des Veteranenbegriffes in der politischen Kultur und die Entstehungsgeschichte
und die Entwicklung eines Selbstverständnisses der Bundeswehr nach ihrer Gründung beleuchtet.
Im Folgenden wird der Afghanistaneinsatz als ein Wendepunkt deutscher Nachkriegsgeschichte in
den Fokus gerückt. Das Zentrum der Arbeit bilden drei ausführliche Rekonstruktionen sich
gegenseitig ergänzender Fälle mit der Absicht verschiedene Typen der Verarbeitung und der
Renormalisierung zu kennzeichnen.