Meldungen über sogenannte Ehrenmorde offenbaren die Existenz von Parallelgesellschaften in
Deutschland und Europa. Sie erscheinen in westlichen Demokratien fremd und nicht
nachvollziehbar zudem dokumentieren sie das Scheitern einer Integration. Dabei sind sie nicht
als religiöses Element des Islam zu verstehen sondern basieren vielmehr auf tradierten
Vorstellungen. Ehre als Begriff steht in streng patriarchalischen Strukturen über den
Grundrechten eines Menschen und wird in besonderer Weise ausgelegt. Dabei sind Taten und
Hintergründe nicht monokausal zu erklären. Während wir nach wie vor nur wenig über die
Häufigkeit solcher Gewalttaten sagen können gerät das Phänomen in politischen Debatten schnell
zum Spielball von extremistischen Interessen. Gewalt im Namen der Ehre kennt viele Facetten.
Mit der überarbeiteten Neuauflage werden noch mehr die Opfer dieses Ehrverständnisses in den
Fokus gerückt um ihre Situation und sich daraus ergebende Bedrohungspotentiale besser
nachvollziehen zu können.