Vor allem fasziniert mich das Bild des Sisyphos: sein Gefangensein die Unausweichlichkeit der
Wiederholung die Unabänderlichkeit der äußeren Situation. Während Camus Sisyphos als einen
Rebellen darstellt der im Klima der Absurdität des Daseins gegen das Absurde ankämpft sehe
ich in ihm einen Menschen der in einer Krise die Irrtümer seines Schein-Selbst überwinden
lernt und durch Erfahrungsauswertung und Selbstreflexion zu seinem wahren Selbst findet. (aus
dem Kapitel SISYPHOS - EIN ABSURDER REBELL?)Thomas Bartsch 1957 in Celle geboren absolvierte
nach seinem Medizinstudium eine Ausbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten und ist in diesem
Beruf seit vielen Jahren in eigener Praxis in dem Heideort Walsrode tätig. Seinen zwei
erfolgreichen lyrischen Bänden im Geest-Verlag Von Übergang zu Übergang (2021) und Gezeiten
(2022) erscheint nun mit Sisyphos oder Die Kunst der Wende ein vielschichtiger Essay in
dem er in stringent abstrahierender Form tiefenpsychologische und philosophische Reflexionen
über Sinnsuche und Selbstfindung bietet.