Pilger früherer Zeiten die auf ihrem Weg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de
Compostela Nordrhein Westfalen durchquerten nutzten die großen Handelswege des Mittelalters.
Hier war sicheres und zügiges Vorankommen gewährleistet. Hier gab es die zum Überleben wichtige
Infrastruktur im Schutze der Mauern der Städte die nach damaligen Maßstäben in erreichbaren
Tagesetappen von 15 bis 30 km voneinander entfernt lagen. Hier entwickelten sich auch die
spirituellen geistigen und kulturellen Zentren seit der Ausdehnung des Fränkischen Reiches
durch Karl den Großen bis nach Westfalen.Wer sich heute auf den Spuren der Jakobspilger aus
moderner Sicht im Schneckentempo zu Fuß oder mit dem Rad durch NRW bewegt erlebt einen
spannenden Querschnitt der Geschichte und Gegenwart des bevölkerungsreichsten Bundeslandes von
Deutschland im Detail. Auf einer Länge von rund 360 km zieht der Weg vom äußersten Nordosten
dem auf karolingische Gründung zurückgehenden ehemaligen Kloster und Schloss Corvey nahe
Höxter an der Weser gelegen über die Domstadt und Kaiserpfalz Paderborn entlang der Salzstraße
der westfälischen Bucht über die alte Hansestadt Soest dem Marienwallfahrtsort Werl
schließlich durch den von der Entwicklung und dem Niedergang der Montanindustrie geprägten
Ruhrgebiet bis in die Landeshauptstadt Düsseldorf und noch im äußersten Südwesten des Landes
gelegen zur alten Kaiserstadt Aachen.