Die Grenzregion zwischen den heutigen Nationalstaaten Österreich Ungarn und der Slowakei ist
seit jeher eine mehrsprachig geprägte Umgebung und Siedlungsgebiet der burgenländischen Kroaten
die heute eine anerkannte Sprachminderheit in allen drei genannten Ländern sind. Das Narrativ
eines Jahrhunderte langen gemeinsam gepflegten Geschichts- und Sprachbewusstseins das
Staatsgrenzen trotzt - dieser heute oft präsentierte lineare identitäre Entwurf für die
Burgenländischen Kroaten ist Gegenstand dieser Analyse. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel
mit der klassischen Sprachminderheitenforschung zu brechen und vor dem Parameter der räumlichen
Grenzziehungsprozesse im behandelten Raum unterschiedliche Identifikationsdynamiken und
-angebote herauszuarbeiten. Hauptaugenmerk liegt dabei neben den historischen
kulturanthropologischen und ethnologischen Betrachtungen auf der eigenständigen
Sprachkodifizierung.