Die Zusammenarbeit des italienischen Dirigenten Giuseppe Sinopoli mit der Sächsischen
Staatskapelle Dresden zählt zu den Höhepunkten im deutschen Orchesterleben der 1990er-Jahre.
Sie entwickelte sich ganz aus dem Wissen um die jahrhundertelangen italienisch-sächsischen
Wechselbeziehungen im Bereich der Musik. Mit Dresden als Mittelpunkt geht es im vorliegenden
Buch um die letzte intensive Schaffensphase des vielseitigen Dirigenten. Diese hatte 1987 mit
einer Schallplattenproduktion der Staatskapelle in der Lukaskirche Dresden begonnen und endete
abrupt am 20. April 2001 durch Giuseppe Sinopolis Tod in Berlin. Riccardo Muti empfand dies als
Verlust für die »Scala Italien und die ganze Welt« und der damalige Intendant der Dresdner
Semperoper Christoph Albrecht sprach von einem »wahren Schicksalsschlag«. Sinopoli habe mit
der Staatskapelle etwas erreicht »was heutzutage selten ist: eine Symbiose zwischen Orchester
und Dirigent«. Ausgangspunkt des vorliegenden Buches ist ein Essay des ehemaligen
Kapell-Dramaturgen Eberhard Steindorf über seine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem 1946 in
Venedig Geborenen. Dem werden Interviews Reden und Texte Sinopolis an die Seite gestellt. Es
folgen Reaktionen auf die Todesnachricht und weitere Erinnerungen auch von Musikern der
Sächsischen Staatskapelle. Sinopolis intensive Aufnahmetätigkeit für das Medium Schallplatte
kommt ausführlich zur Sprache. Verzeichnisse zu seinen Dresdner Konzerten Tourneen mit der
Staatskapelle und Einspielungen steigern den dokumentarischen Wert dieses Gedenkbandes der zum
20. Todestag von Giuseppe Sinopoli erscheint. Die Beiträge stammen von Christoph Albrecht
Helmut Branny Matthias Brauer Reinhard Decker Wolfram Große Matthias Herrmann Hans Hirsch
Kerstin Leiße Hans Joachim Meyer Frank Other Heinz-Dieter Richter Peter Ruzicka Giuseppe
Sinopoli Eberhard Steindorf Roland Straumer Gerd Uecker Rolf Wollrad Johannes
Wulff-Woesten Andreas Wylezol und Peter Zacher. Fotografien der ehemaligen Theaterfotografen
der Semperoper Dresden Erwin Döring und Matthias Creutziger runden den Gedenkband ab.