Der Große Nordische Krieg (1700-1721) stellte einen der wichtigsten Konflikte in der
frühneuzeitlichen sächsischen Geschichte und ein zentrales Ereignis in der Herrschaft Augusts
des Starken dar. Obwohl der Krieg meist fernab von Sachsen in Polen und Pommern ausgetragen
wurde befand sich die Stadt Torgau in ständiger Alarmbereitschaft denn die hiesige Elbbrücke
machte sie im Falle einer schwedischen Invasion zu einem strategisch wichtigen Ziel. Stadt und
Militär waren in der frühen Neuzeit viel enger verflochten als heute sowohl in Kriegs- als
auch in Friedenszeiten. Städte dienten als Garnisonen für Regimenter deren Soldaten in den
Häusern der Bürger einquartiert wurden. Gleichzeitig stellte die Stadt als Rekrutierungszentrum
Männer zum Dienst in der Miliz und im regulären Heer. Die Wirtschaft der Stadt profitierte von
der Einrichtung einer Manufaktur in der Alten Kanzlei die Uniformstoffe für die Armee
herstellte. Torgau war darüber hinaus während des Krieges Lager für schwedische
Kriegsgefangene. Auf Basis umfangreicher Recherchen im Stadtarchiv Torgau und im Sächsischen
Hauptstaatsarchiv Dresden zeichnet der vorliegende Band ein detailliertes Bild vom Leben in der
Garnisonsstadt Torgau zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Titel erschien in der Reihe:
Schriften des Torgauer Geschichtsvereins als Band 14.