Clarita von Trott zu Solz Witwe des 1909 geborenen und 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers
Adam von Trott zu Solz hat 1958 eine Fülle hinterlassener Briefe Notizbücher Aufsätze und
Manuskripte ihres Mannes sowie zahlreiche Zeugnisse aus seinem großen internationalen
Freundeskreis gesichtet und in einer 'Materialsammlung' zusammengefasst und kommentiert. Keines
der im vergangenen halben Jahrhundert erschienenen Bücher zur Rolle von Adam von Trott im
Kreisauer Kreis und in der Außenpolitik des Widerstandes ist ohne dieses Werk ausgekommen. 1994
wurde es zum ersten Mal veröffentlicht um das außergewöhnliche Denken und Wirken dieses
hervorragenden Zeitgenossen bekannter und besser verständlich zu machen.Hundert Jahre nach der
Geburt von Adam von Trott und im zweiundneunzigsten Lebensjahr der Autorin wird das Buch neu
herausgegeben erweitert um einen Anhang mit zusätzlichen politischen Schriften und
persönlichen Briefstellen Trotts die weitere Schlaglichter auf sein Denken und Empfinden
werfen. Trotts Freund Stauffenberg nimmt in der Erinnerung an den deutschen Widerstand national
und zunehmend auch international als 'Mann der Tat' eine herausragende Stellung ein. Aber Trott
dem anders als Stauffenberg und die meisten Mitverschworenen des 20. Juli schon 1933 bewusst
war in welches Unheil sich Deutschland gestürzt hatte war mit seinen begrenzten
diplomatischen Mitteln ebenfalls ein Mann der Tat: Auf jeder Auslandsreise verwirkte er sein
Leben im Sinne des Regimes durch 'Hoch- und Landesverrat'. Äußerlich ist er damit ebenso
gescheitert wie Stauffenberg. Doch beide haben zu Deutschlands Zukunftsfähigkeit einen
unverlierbaren Beitrag geleistet.