Das Buch beschreibt die wesentlichen Stationen im Leben des Manfred 'Ibrahim' Böhme (1944-1999)
der zum Ende der DDR für kurze Zeit Prominenz erlangte und in Ost und West als charismatisches
Polittalent galt.Der SPD-Spitzenkandidat zur Volkskammerwahl 1990 wurde damals nicht nur von
den Medien als zukünftiger DDR-Regierungschef betrachtet. Dass Böhme eigentlich ein
'politischer Heiratsschwindler' war der sich vom einstigen Sympathisanten des Prager Frühlings
zum gut getarnten und übereifrigen Stasi-Zuträger gewandelt hatte belegen die hier
präsentierten Dokumente und Berichte.Der von Christiane Baumann rekonstruierte Lebenslauf
widerlegt die unzähligen Fälschungen seiner Biographie die Böhme selbst verbreitet hatte - und
erzählt gleichzeitig aus dem ostdeutschen Kontext: von engagierten Menschen kulturellen
Milieus und alternativen Gruppierungen zu denen er Kontakt hielt um sie irgendwann zu
verraten.Eine extreme Lebensgeschichte die von zeitlosen menschlichen Konflikten geprägt ist
vor allem aber von der geistigen Enge und Beschränktheit der Verhältnisse.