Heute wird Potsdam allgemein als barocke und klassizistische Residenzstadt wahrgenommen. Von
der Pfaueninsel bis zum Städtchen Werder hat die seenreiche von Höhenzügen begleitete
Havellandschaft im 19. Jahrhundert eine planvolle landschaftsgärtnerische Gestaltung erfahren
deren weltweit einzigartige Verbindung zwischen Architektur und gestalteter Natur von der
UNESCO als Weltkulturerbe gewürdigt wird. Herausragende Schloss- und Aussichtsbauten bewusst
in Beziehung gesetzt zu ihrer Umgebung bilden Blickfänge am Ende von Sichtachsen oder wurden
selbst zu Aussichtpunkten. Nicht wenige in jener Zeit erbaute Gotteshäuser Potsdams verdanken
ihre Lage und äußere Form eben diesem Gestaltungswillen.Weniger bekannt ist dass die 993
gegründete Stadt - obwohl lange recht unbedeutend - schon im Mittelalter immerhin drei
Gotteshäuser beherbergte. Andreas Kitschke stellt in seinem grundlegenden Werk siebenundsiebzig
Kirchenbauten des durch Eingemeindungen heute wesentlich vergrößerten Stadtgebietes sowie der
näheren Umgebung in der Reihenfolge ihrer Bauzeit vor. Davon existieren heute noch
neunundvierzig. Er informiert sowohl über ihre Planungs- und Baugeschichte als auch über die
Ausstattung (Altäre Kanzeln Taufsteine Kunstwerke Glocken und Orgeln). Auf Basis
zahlreicher archivalischer Primärquellen konnte er neue Erkenntnisse gewinnen auch über längst
verschwundene Gotteshäuser und die Kirchen der heute eingemeindeten ehemals selbständigen
Landgemeinden der Potsdamer Umgebung.Einleitende Übersichten zu jeder Epoche vermitteln
wesentliche zeitgeschichtliche Informationen stellen den bau- und kunstgeschichtlichen
Zusammenhang her und gehen auf die Architekten ein. Für den wissenschaftlichen Gebrauch dienen
Quellennachweise und Anmerkungen sowie umfangreiche Objekt- und Personenregister. Der Band
enthält zahlreiche Abbildungen darunter viele erstmals veröffentlichte historische
Darstellungen.