Johann August Miertsching (1817¿-¿1875) war als Einziger aus Deutschland an der Entdeckung der
legendären »Nordwestpassage« beteiligt. Bei der Suche nach der Franklin-Expedition überlebte er
vier strapazenreiche Winter im Polarmeer wurde anschließend berühmt aber ausgerechnet in
seinem Heimatland bald wieder vergessen. Die Autoren folgten seinen Spuren um die halbe Welt
und stießen dabei auf die Handschrift des Arktis-Tagebuchs und bislang unbekannte Dokumente
die eine neue Sicht auf den gelegentlich nur als »frommen Missionar« wahrgenommenen jedoch
universell interessierten und begabten vielschichtigen Charakter eröffneten. Im Dienst der
Herrnhuter Brüdergemeine in Labrador hatte er ein für diese Zeit außergewöhnliches
Vertrauensverhältnis zu den Inuit aufgebaut und war für den Auftrag der britischen Admiralität
als Inuktitut-Übersetzer bestens geeignet. Familienglück und -leid aber auch Konflikte mit
Missionaren begleiteten seinen späteren Dienst im Handel der Mission in Südafrika. War
Miertsching als Oberlausitzer Sorbe in Denkweise und Haltung zu indigenen Völkern seiner Zeit
womöglich weit voraus?