Die Künste haben das Gefängnis ihrer Autonomie verlassen. Im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert
reicht der Gegenstand künstlerischer Aktivitäten über die traditionellen Grenzen der Fächer
Kunst Musik Tanz Theater usw. hinaus in den medienkulturellen Alltag und bis ins
wissenschaftliche Experimentieren hinein. Die Zuständigkeiten für das Wahre Schöne und Gute
sind unklar geworden. In einer von kultureller Globalisierung geprägten Welt konturieren sich
Praktiken der Produktion von Bedeutung zwischen Künsten Moral Wissenschaft Recht und
Politik.Mit dem postautonomen Verständnis von Kunst gehen zwei Bewegungen einher: zum einen
wird im Zuge eines konsequenten Weltlichwerdens die Grenze zwischen Kunst und Nicht-Kunst
destabilisiert zum anderen vernetzen sich die Künste untereinander. Transzendentale
Bezugspunkte für die traditionellen Sparten der Hochkultur gibt es nicht mehr. Nicht mehr im
Ideal eurozentrischer Klassik noch in der Reinheit des ungestörten White Cubes Konzert- oder
Theatersaals. Kunst findet statt im Global Contemporary. Im Hier und Jetzt und auf dem Boden
alltagskultureller Tatsachen.Der Sammelband befasst sich mit den Methoden Bedingungen
Möglichkeiten und dem magischen Potential der Bildung an durch mit den Künsten vor dem
Hintergrund eines sehr deutlich erweiterten Begriffs von Kunst - fokussiert auf Performance
künstlerische Forschung und aktuelle Medienkultur.