Sind wir im Zeitalter der Partizipation angekommen? Aufwendige Beteiligungsprojekte neue
Formen der ePartizipation Kinderbeiräte und Jugendparlamente scheinen das zu versprechen.
Dieser Trend spiegelt sich auch im Kulturbereich wider: sogenannte Expertinnen und Experten des
Alltags bespielen Bürgerbühnen Laien kuratieren Ausstellungen. In der kulturellen Bildung
gehört Partizipation von jeher zur Grundausstattung. Lösen diese Formen der Beteiligung die
Forderung nach einer gerechten kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe von Kindern und
Jugendlichen tatsächlich ein? Wann laufen Beteiligungsformate Gefahr Teilhabe und
Mitbestimmung nur zu versprechen während die wirklich wichtigen Entscheidungen hinter
verschlossenen Türen getroffen werden?Der vorliegende Band will einen Beitrag zu einer
selbstkritischen Reflexion im Praxisfeld der kulturellen Bildung leisten und beleuchtet
Partizipation als Grundlage von Teilhabe Mit- und Selbstbestimmung. Welche Potenziale bietet
die ästhetisch-kulturelle Praxis für mehr Partizipation junger Menschen in Politik und
Gesellschaft? Welche Möglichkeiten liegen zwischen öffentlichen Entscheidungsprozessen und
individuellen Strategien? Wie gelingt eine partizipative kulturelle Bildungspraxis die
Verschiedenheit als Normalität begreift? Wie verhalten sich Macht und Partizipation zueinander?
Was verlangt Partizipation von den Akteurinnen und Akteuren in Bund Ländern und Kommunen? Und
was tun wir gegen Partizipation als Beteiligungsbluff?