Im Zuge der sogenannten Neuen Kulturpolitik in den 1968er Jahren etablierte sich die
Soziokultur jenseits der institutionellen Kunstbetriebs als alternative Kulturarbeit. Ihre
Akteure schufen und gestalteten Experimentierräume eines basisdemokratischen Miteinanders und
setzten mit ihrem Engagement zahlreiche Gegenimpulse zur affirmativen Hochkultur jener Epoche.
Inzwischen gehören die Soziokulturellen Zentren mit ihren teilhabeorientierten Angeboten längst
in die Riege der etablierten Kulturstätten urbaner Räume. Weitaus unbemerkter etablierte sich
auch auf dem Land ein breites Spektrum soziokultureller Akteure -in den florierenden
Speckgürteln der Großstädte aber auch dort wo anhaltende Transformationsprozesse die
Gestaltungskraft der schrumpfenden und alternden Dorfgemeinschaften bedrohlich schwinden lässt.
Doch Soziokultur in ländlichen Räumen blieb bislang unerforscht. Mit der Publikation aus der
Feder von Beate Kegler werden nun erstmals fundierte Aussagen zu Arbeitsweisen und Strukturen
Potentialen und Herausforderungen getroffen kulturpolitische Handlungsempfehlungen und
Forschungsdesiderate versammelt. Die in detailreichen Informationen speisen sich aus einer
mehrjährigen Beobachtung der Szene zahlreichen Interviews und Gesprächen mit Akteur_innen und
Nutzer_innen der Soziokultur mit Vertreter innen aus Kulturpolitik und Interessenverbänden.
Die Studie wurde als Dissertation am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim
vorgelegt.