Kunstunterricht zeigt sich heute in Lehrplänen wie im schulischen Alltag als eine
widersprüchliche und disparat erscheinende Fülle verschiedener Praxen. Auch die Theorie der
Kunstpädagogik ist in widersprüchlich scheinende Partikularpositionen zersplittert. In dieser
Situation sind die Neuorientierung und systematische Grundlegung des Faches notwendig. Erst
eine solche systematische Klärung der Grundlagen und Begründungen der eigenen Disziplin kann zu
einer kohärenten Kunstdidaktik führen die der schulischen Praxis Orientierung bieten kann. Der
vorliegende Band unternimmt hierzu erste Schritte. Die Beiträge zum Teil neu verfasst zum Teil
zusammengetragen aus verschiedenen Publikationen der letzten 15 Jahre zeigen was im Rahmen der
Grundlagenrevision und wissenschaftlichen Grundlegung der Kunstpädagogik sowie in deren
fachdidaktischer Anwendung in der heutigen Situation zu leisten ist. Die Ergebnisse der
Untersuchungen sind überraschend vielleicht sogar provokativ. Aber nur eine Fachdisziplin die
ihre Gründe plausibel und geordnet darlegt ohne Rücksicht auf falsche Denkgewohnheiten kann
ihre pädagogische Existenzberechtigung sichern.