Im Bildungskontext gewinnen Bewegtbilder zunehmend an Bedeutung. Seit Erfindung der
Kinematografie gehören sie zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Entsprechend war das
Kino fast von Beginn an Gegenstand pädagogischer Auseinandersetzung. Auch Kunstlehrende haben
sich immer wieder - anfangs meist skeptisch - zum künstlerischen Wert des Films geäußert und
vor allem vor möglichen Gefahren der Rezeption 'falscher' Filme gewarnt. Aber erstaunlich früh
wurden schon vereinzelt Konzepte zum produktiven rezeptiven und reflexiven Umgang mit
Bewegtbildern im Unterricht entwickelt.In einer umfassenden chronologischen Darstellung stellt
Friederike Rückert im jeweiligen bildungs- und mediengeschichtlichen Kontext dar wie sich
bewegtbildbezogene kunst- und medienpädagogische Konzepte entwickeln und auf die Entwicklung
der sich ausdifferenzierenden Bewegtbildmedien reagieren. Dabei schließt sie Lücken in der
Geschichte der Kunstpädagogik und zeigt in Vergessenheit geratene Positionen auf.Diese Konzepte
- und deren jeweilige Praxis - werden im Hinblick auf ihre heutige Aktualität befragt und
evaluiert. Daraus entsteht ein Anforderungsprofil für eine zeitgemäße Bewegtbildlehre im
Kunstunterricht.Friederike Rückert ist hauptamtliche Studienleiterin und Landesfachberaterin
Kunst am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein und Mitarbeiterin der
Kunstdidaktik am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.