Kinderliteratur und mit ihr Literarische Bildung gehören von Anfang an in den Deutschunterricht
der Grundschule. Sie können ein Gegengewicht zu einer einseitigen Orientierung an der Förderung
von (technischen) Lesefertigkeiten und informationsermittelndem Lesen darstellen.Die Beiträge
in diesem Sammelband sind durch diese Grundannahme verbunden und zeigen trotzdem wie
vielfältig ein Umgang mit Kinderliteratur in der Grundschule sein kann.In unterschiedlicher
Gewichtung wird der Umgang mit Kinderliteratur im Literaturunterricht der Grundschule unter
Akteurs- Prozess- und Gegenstandsperspektive thematisiert:So wird in mehreren Beiträgen der
Blick von Kindern auf den Gegenstand rekonstruiert oder die die Überzeugungen von
Grundschullehrer*innen zur Bilderbuchauswahl werden in Bezug auf ihren Umgang mit dem
Bilderbuch im Unterricht untersucht: In diesen Beiträgen steht die Akteursperspektive im
Vordergrund.Die Vielfalt der Unterrichts- und Verstehensprozesse spielt eine Rolle bei der
Inszenierung eines Comics als szenisch-klangliche Panellesung bei der Formulierung von
Vorstellungen zu einem Bilderbuch im Rahmen eines Pretend Reading-Verfahrens sowie wenn
literarisches Lernen im Spannungsfeld der Sinnmuster während literarischer Gespräche oder der
Wert der Wertung als wichtige didaktische Kategorie entwickelt werden.Im Hinblick auf die
literarischen Gegenstände werden (macht)kritische Perspektiven auf gegenwärtige
Flucht-Literatur für Kinder Inszenierungen politischer Ordnung in Kinder- und Jugendmedien
sowie Möglichkeiten thematisiert das Umweltbewusstsein durch Kinder- und Jugendliteratur zu
stärken und Kindheitsnostalgie als Inszenierungsstrategie im aktuellen deutschen Kinderfilm
eingeführt.