Nicht nur im Kontext der Wissenschaften ist vernetztes Denken eine zentrale Kompetenz ohne die
eine Bewältigung aktueller Probleme kaum möglich erscheint. Kunst fördert diese existentielle
Fähigkeit - nicht nur durch Fokussierung auf gestalterische und bildanalytische Fertigkeiten
sondern vor allem durch eine multimodale Interaktion beider Sphären. Die Autorin untersucht am
Beispiel einer Zeichenperformance diese reziproke Konstruktion von Bedeutung und Sinnhaftigkeit
die sowohl von der Künstler*in als auch von der Betrachter*in abhängt mithilfe empirischer
Instrumente wie Eyetracking- und Videointeraktionsanalyse. So gelingt es ihr künstlerische
Kommunikation jenseits philosophisch-ästhetischer und soziologischer Zusammenhänge in einem
Begriffsrahmen der situativen und interaktiven Kognition zu lokalisieren. Diese innovative
Studie liefert einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung einer empirischen Ästhetik im
Rahmen kunstpädagogischer Diskurse und stellt Anschlüsse zur naturwissenschaftlichen Forschung
im Kontext von Wahrnehmungspsychologie und Kognitionwissenschaften her.Nikola Dicke ist
Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunst Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück und
freischaffende Künstlerin. Sie arbeitet und forscht in der Kunstvermittlung und der empirischen
Ästhetik. Kontakt: nikola.dicke@uos.de