Fortschritt Stillstand oder Fehlschlag? Allein die Anzahl der gesetzlichen Veränderungen im
Bereich des deutschen Gesundheitswesens werfen diese Frage auf. Betrachtet man die Regelungen
im Detail so stellt sich recht schnell heraus dass zumindest einzelne Teile des deutschen
Gesundheitswesens gerade zu revolutionären Veränderungen unterworfen worden sind die nicht nur
tradierte Strukturen sondern auch überkommene Selbstverständnisse radikal in Frage gestellt
haben. Wie bei Revolutionen üblich ist aber keineswegs sicher ob die bewirkten Veränderungen
sich für die Betroffenen insbesondere für die Anbieter und Nachfrager medizinischer Leistungen
positiv ausgewirkt haben - ungeachtet dessen was an wohl formulierten Worten im Gesetz und den
begleitenden Verlautbarungen steht. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als nur angemessen die
Veränderungen einer kritischen wissenschaftlichen Betrachtung zu unterwerfen - und genau dies
hat die Autorin für einen Teilbereich der medizinischen Versorgung getan. Sie richtet ihr
Augenmerk auf die Verknüpfung von Integrierter Versorgung und psychiatrischer Behandlung. Dabei
ist die Vorstellung der derzeit absehbaren Gesundheitstrends der deutschen Bevölkerung nur
einer der betrachteten Schwerpunkte. Hierbei wird gleichermaßen auf die Entwicklung der
Krankheiten selbst als auch auf die sich aus der demographischen Entwicklung (Stichwort
Überalterung) ergebenden Konsequenzen eingegangen. Im Mittelpunkt der Studie steht das
Gesundheitsmodernisierungsgesetz und seine Bedeutung für Patienten Ärzte und Apotheken. Dabei
findet dem Thema der Arbeit folgend keine allgemeine Behandlung der Konsequenzen statt sondern
eine sehr bewusste Fokussierung auf die Auswirkungen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes auf
die Teilnehmer einer Integrierten Versorgung. Insbesondere geht es um die Integrierte
Versorgung im Bereich Psychiatrie und Sucht genauer gesagt darum ob dieser Aufgabenbereich
rechtlich und inhaltlich für den Abschluss von Verträgen zur Integrierten Versorgung geeignet
ist.