Die Texte dieses Bandes zeigen die Entwicklung der Erkenntnis dass die bloße Kritik an der
Entgegensetzung von Individuum und Gesellschaft die Ausgeliefertheit der Individuen an die
Verhältnisse verabsolutiert. Notwendig ist ein Konzept menschlicher Subjektivität das »den
Zusammenhang zwischen Gesellschaftlichkeit und Subjektivität in Einklang zu bringen« (Holzkamp)
versteht.Theoretische Grundlage dafür ist die marxistische Auffassung von der Geschichtlichkeit
der Menschen die das Denken von »Zukunft« auf der Grundlage der naturgeschichtlichen
Ermöglichungsbedingungen des Menschwerdungsprozesses der sich über das praktische Engagement
für die Vermenschlichung Humanisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse verwirklicht
umfasst. Der Begriff der gesellschaftlichen Natur der Menschen bietet in diesem Zusammenhang
ein praktisches Widerstandspotential gegen die ideologischen Realitätsverzerrungen denen die
Asozialität der Menschen als Ausdruck ihrer Natur - statt deren Unterdrückung - erscheint. Er
schließt die Erkenntnis ein dass die gesellschaftlichen Verhältnisse uns nicht äußerlich
sondern wir Teil von ihnen sind und nur handlungsfähig werden wenn wir diesem Umstand Rechnung
tragen. Eine solche Erkenntnis wird praktisch wenn sie 'subjektiv' über die Erfahrung der
Auswirkungen restriktiver Verhältnisse auf unser eigenes Denken und Handeln vermittelt ist.