Anhand des Magieprozesses im Zaubereifall um den Grafen von Étampes der sich im 15.
Jahrhundert am burgundischen Hof ereignet hatte wird einerseits das Spektrum magischer
Aktivitäten und Netzwerke in der burgundisch-französische Welt beleuchtet. Durch neu
erschlossenes Quellenmaterial das dem Band in einer Edition beigegeben wurde kann aber auch
der inner-familiäre Aufstieg und Fall des Grafen von Étampes am burgundischen Hof
nachgezeichnet werden. Die Arbeit beschäftigt sich mit typischen Prozessen im
spätmittelalterlichen Kampf um Macht und Einfluss an französischen Fürstenhöfen zu denen
magische Praktiken aber auch die Instrumentalisierung solcher Vorwürfe innerhalb politischer
Prozesse gezählt werden können. Anhand der Forschungen im Fall des Grafen von Étampes
(1415-1491) konnte zudem eine Wissenslücke hinsichtlich der Machtsicherungsstrategien Karls des
Kühnen geschlossen werden.