848 Seiten Festeinband Altdeutsche Schrift - zwei Teile in einem Buch. Reprint 2 Teile in
einem Buch. Inhalts-Uebersicht. I. Theil: Allgemeine Landes- und Volkskunde des Fürstenthums
Reuß j. L. I. Die Natur des Landes. 1. Ueberblick und Bild des Ganzen 2. Mathematische Lage 3.
Größe oder Umfang der Bodenfläche 4. Plastik 5. Geognostische Uebersicht 6. Bewässerung 7.
Klima 8. Vegetationsverhältnisse 9. FaunaII. Das Volk. 1. Statistik 2. Wohnliche Einrichtung 3.
Mundart 4. Kleid und Kost 5. Gestalt und Character 6. Volkskrankheit und Volksmedicin 7. Sitte
und Brauch 8. Sage und Glaube III. Die Volksbetriebsamkeit. 1. Die Berufsklassen im Allgemeinen
2. Landwirthschaft 3. Viehzucht 4. Forstwirthschaft 5. Bergbau 6. Industrie 7. Handel und
Verkehr IV. Der Staat. 1. Verfassung: a. Frühere Hauptverträge und Ordnungen b. Gegenwärtige
Staatsverfassung c. Gemeindeverfassung 2. Militair 3. Staatsverwaltung 4. Rechtspflege 5.
Kirche 6. Schule 7. Kunst- und wissenschaftliche Sammlungen 8. Armenwesen V. Geschichte des
Landes und seines Fürstenhauses II. Theil: Ortskunde des Fürstenthums Reuß j. L. I. Der
Landestheil oder Landrathsamtsbezirk Gera II. Der Landestheil Schleiz oder das Wisentaland III.
Der Landestheil Lobenstein-Ebersdorf VorwortDie hier vorliegende Landes- und Volkskunde des
Fürstenthums Reuß j. L. hat Se. Durchlaucht den regierenden Fürsten Heinrich XIV. zur ihrem
Urheber Plangeber und Förderer. Von diesem hohen Kenner des Landes war der Unterzeichnete
beauftragt das Fürstenthum nach allen seinen natürlichen staatlichen und bürgerlichen
Verhältnissen und Entwicklungen zu erforschen und die gewonnenen Anschauungen und
Forschungsresultate zu einem Gesammtbilde zu verarbeiten dies Alles nicht allein im Interesse
der Wissenschaft sondern auch und namentlich zum Besten des Landes damit hier einerseits
erkannt werde wie das Heute beschaffen sei und wie sich dasselbe aus dem Gestern gestaltet
habe und andererseits damit die alte Liebe zur Heimath sich frisch erhalte.Indem nun der
Unterzeichnete die ihm angetragene Arbeit übernahm und ausführte suchte er die Schwierigkeiten
welche zunächst in dem Wesen der Arbeit selbst dann aber auch in dem Umstande lagen dass für
ihn das Fürstenthum Reuß j. L. kein heimathlich bekannter Boden war dadurch soviel als möglich
zu heben dass er sich abgesehen von den amtlichen Hilfsquellen auf den Beistand der in das
Verständniß des Landes am gründichsten eingeweihten Männer und auf eigene fünf Sommer hindurch
fortgesetzte Land und Leute des Fürstenthums betreffende Studien und Beobachtugnen stütze. Was
ihn übrigens bei dieser Arbeit belebend leitete war nicht allein seine Liebe zu derartigen
Forschungen und nicht allein der hohe auf das Wohl des Landes gerichtete Wille eines edlen
Fürsten sondern auch der Gedanke dass jetzt wo das deutsche Volkswesen nach einem
einheitlichen sich genügenden bundesstaatlichen Organismus hinstrebt mehr als jemals Beitrag
willkommen sein müsste welcher den Werth zur Anschauung und Anerkennung bringt den die
einzelnen Glieder des großstaatlichen Organismus in sich tragen. Unleugbar haben auf die
glückliche Entwicklung der Gliederzustände wie die Geschichte der mittleren und kleinen
Staaten und so auch die des Fürstenthums Reuß j. L. bezeugt die Stammesherrschaften am meisten
anregend fördernd und verschönernd eingewirkt. Vermißt man auch hier selbstverständlich große
Staatsactionen und die nur durch den Bundesstaat mögliche Garantie der nationalen Einheit und
Stärke so doch keineswegs zum Segen des Einzelnen und des Ganzen das stille Weben der Zeit
den Fortschritt des Gedankens in Schule und Haus die Pflege der Künste die Freiheit des
Glaubens und des Gewissens die gesetzgebende Thätigkeit den Trieb nach freier bürgerlicher
Verwaltung und die rege Bewegung auf den Gebieten und Bahnen des Handels der Industrie und der
Landwirthschaft insgesammt Arbeiten der inneren Cultur denen sich oft weniger die größeren
als die kleineren Staaten bahnbrechend hingeben können. Was früher hier im Lande in dem fast
kein einziges Kirchspiel ohne ein Denkmal der wohlthätigen Einwirkungen des Regentenhauses
getroffen wird geschehen und was heute in Bezug auf Verfassung Finanzen Administration
Gemeindethätigkeit geistige Bildung des Volkes und Brauchbarkeit der Beamten erreicht ist das
konnte in diesem Maße nicht geschehen wenn das Land das Glied eines großen Staatskörpers mit
weit abgelegener Metropole gewesen wäre. Zudem hätte den uniformirenden Einflüssen des größeren
Staatslebens der volksthümliche Character des Landes zum guten Theile weichen müssen.Was die
Grundsätze anlangt welche den Unterzeichneten bei der Ausführung der Arbeit leitet haben so
gehen dieselben aus dem Zwecke der Landes- und Volkskunde hervor. Hat nämlich jedes derartige
Werk zu seiner Hauptaufgabe das gegenständliche Land in seinen naturwissenschaftlichen
ethnographischen staatlichen und topographischen Beziehungen und Gliederungen durch klare