Wege zur KonfliktfähigkeitWo immer der Mensch tätig wird verändert er die Welt und greift
damit in Lebensbedingungen und Handlungsabläufe anderer Menschen ein. Er kann gar nicht handeln
ohne zu verändern zu beeinflussen das heißt ohne Macht auszuüben. Die Frage ist nur wie
weisheitsvoll schön oder konstruktiv seine Handlungen erlebt werden. Menschliche Beziehungen
leben einerseits im Spannungsfeld persönlicher Erwartungen und Ansprüche und andererseits im
Spannungsfeld sozialer Rücksichtnahme und von Leben und Arbeit geforderter Sachzwänge.
Konflikte zeigen symptomatisch an wie kompliziert und schmerzhaft hier Lernprozesse sind oder
sein können. Die Autorin beschreibt an vielen Beispielen wie es oftmals die unliebsamen
Ereignisse sind die Anlass geben aufzuwachen etwas Notwendiges zu lernen einen neuen
Schritt zu wagen sich zu ändern um letztlich menschlicher zu werden. Und sie legt überzeugend
dar dass kein Konflikt ein Selbstzweck ist. Immer ist er auch Mittel zur Arbeit an uns selbst
und Aufruf unser Menschenverständnis zu erweitern um uns und die Welt neu sehen zu lernen.
Beziehungen und ihre Pflege aber auch deren Störungen stehen im Zentrum jeder Biographie. Sie
bereichern das Leben in dem sie Kraft Licht und Wärme geben können und Grundlage sind für
beglückende Formen der Zusammenarbeit. So ist es nur zu verständlich dass - wenn Gegenteiliges
der Fall ist - Probleme und Konflikte in diesem Bereich das Leben der Betroffenen belasten und
lähmen ja bis in Krankheit und Tod hineinführen können. Dabei spielt die Macht die wir
übereinander haben gegen- oder füreinander ausüben eine zentrale Rolle. Das Buch ist das
Ergebnis einer während zwanzig Jahren immer wieder durch die Arbeit geforderten Beschäftigung
mit dieser Thematik. Dabei stand stets die Frage im Vordergrund was Erziehung und
Selbsterziehung beitragen können um Machtkonflikten in Beziehungskrisen vorbeugen zu können
oder - wenn sie schon unvermeidlich sind - sie doch zumindest bewältigen zu helfen.