Eine Stadt im Iran voller Stimmen und Gerüche. Eine junge Frau wird von ihrem Ehemann bedrängt
nach Kanada auszuwandern. Als Amir sie verlässt bleibt sie mit ihren zwei Kindern zurück. Mit
aller Macht versucht sie die Anforderungen des Alltags und die Gespenster der Vergangenheit zu
bewältigen: die Konflikte mit der zänkischen Mutter den einsamen Tod des Vaters die
Erniedrigungen durch den Ehemann. Schonungslos und jenseits aller klischeehaften Orientalismen
lässt Fariba Vafi die Ich-Erzählerin von der Auflösung ihrer Welt erzählen. Zwischen Küche und
Keller dem allegorischen Gefängnis der jungen Iranerin öffnet sich ein Raum für die ehrliche
Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der Frauen im heutigen Iran. Mit den Mitteln
feiner Ironie und Poesie ist Fariba Vafi darüber hinaus ein fesselndes Psychogramm gelungen
anhand dessen die großen universellen Fragen des Lebens gestellt werden: nach Schmerz und
Geborgenheit Tod und Liebe.