Wallace Stevens (1879-1955) gilt zu Recht als einer der großen Dichter des englischsprachigen
Modernismus und muss mit seinen Zeitgenossen Thomas Stearns Eliot Ezra Pound und Marianne
Moore zusammen genannt werden. Die Wirkung der Lyrik und der Gedanklichkeit von Wallace Stevens
war und ist immens. Zeitgenossen und später Kommende wurden und werden an ihm gemessen. Unter
den Lyrikern sind Elizabeth Bishop John Ashbery und auch Thomas Lux neben vielen anderen zu
nennen. Führende amerikanische Literaturkritiker (Harold Bloom Geoffrey Hartman) entlehnten
Teile ihrer Begrifflichkeit dem Werk von Wallace Stevens. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten
Jahrhunderts war die Kenntnis des Stevens'schen Wörterbuches geradezu Voraussetzung für das
Verständnis postmoderner Literaturtheorien. Wenn der heutige Leser von all dem absieht und es
ist möglich und sich mit ein paar Gedichten Wallace Stevens' hinsetzt um langsam genussvoll
und genau zu lesen - in winterlicher oder sommerlicher Geistesverfassung -- so wird er
Befriedigung in der Beobachtung seines eigenen Geistes finden der -- wie Stevens' -- auf der
Suche nach dem im Gedicht ist was genügen könnte: vorbildliche ästhetisch und klanglich
hinreißende perfekte Lyrik. (Aus der Einleitung)