Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über den bulgarischen Bankensektor. Im Zeitraum
1945 46 bis 1989 wurde er der Planwirtschaft angepasst. Das Bankensystem war einstufig wobei
die Nationalbank auch die Funktionen von Geschäftsbanken übernahm. Die schwache wirtschaftliche
Performance während der ersten Hälfte der Neunzigerjahre mündete in der schwersten Banken- und
Finanzkrise in Bulgarien nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Bankensektor wurde durch die Krise am
stärksten betroffen. Die Vergabe von uneinbringbaren Krediten schlechtes Bankmanagement und
ineffiziente Bankenaufsicht Veruntreuung von Geldern und hohe Staatsverschuldung waren die
Auslöser dieser Krise. Nach deren Überwindung wurde in Bulgarien am 1. Juli 1997 ein
Währungsrat eingeführt womit eine allgemeine Stabilisierung des Finanzsystems einherging. Von
1997 bis 2006 fand eine Privatisierung im Finanz- und Realsektor statt. Über 80 % der Aktiva
befanden sich Ende 2006 im Besitz großer ausländischer Bankengruppen. Vor dem Hintergrund des
EU-Beitritts Bulgariens am 1. Januar 2007 wurden viele neue Gesetze zur Stärkung des
bulgarischen Bankensektors verabschiedet und die rechtlichen Rahmenbedingungen fast vollständig
an die geltenden EU-Richtlinien angepasst. Damit sinkt das Ausfallrisiko für Tochterbanken.
Allerdings bringt der Kampf um Markanteile und die damit verbundene Ausweitung der
Kreditvergabe auch an die Kunden mit schlechterer Bonität zusätzliche Risiken mit sich. Weil
der bulgarische Markt klein ist und Kunden mit guten Einkommensverhältnissen rar sind mildern
die Institute in letzter Zeit ihre Anforderungen an die potentiellen Kreditnehmer. Damit erhöht
sich das Kreditrisiko für die Banken.