Die vorliegende Arbeit will die Biographie Else Lasker-Schülers in die Betrachtung einbeziehen
und dabei die Grenze zwischen Leben und Werk wahren. Die Vermischung beider Sphären ist eine
literarische Strategie der Dichterin die eine von ihrer Person unabhängige Rezeption
erschwert. Dieser grundsätzlichen Problematik wird mit einer zweigleisigen Methode begegnet.
Ein ¿doppelter Blick¿ auf Leben und Werk erweitert den Lektürehorizont. Die Werke sind die in
sich schlüssigen und aus sich heraus deutbaren Muster im Gewebe eines unverwechselbaren Lebens.
In den ¿Lebensteppich¿ sind auch Erinnerungen der Schreibenden politische und soziale
Erfahrungen und ihre persönliche Geschichte verwoben. Das soziohistorische Umfeld schreibt mit
an der Prosa Else Lasker-Schülers. Es ist das poetische Verfahren das Zeugnis ablegt von der
geschichtlichen Konstellation in der ein Dichter sich seiner bedient. Das Mitlesen der
historischen und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen des Prosawerkes nimmt den Texten
nicht ihre Fremdheit.