Die vorliegende Arbeit untersucht exemplarische Widmungsgedichte von der Antike bis zur
Moderne. Sie versteht sich als Beitrag zu einer kulturwissenschaftlich orientierten Philologie.
Ziel ist mittels präziser Textanalyse und Ermittlung sozialgeschichtlicher Bedingungen
Konstanten und Verschiebungen im Hinblick auf Formen und Funktionen der Widmungslyrik zu
entwickeln. Die Arbeit nimmt ihren Anfang in der Auseinandersetzung insbesondere mit Werken von
Hesiod und Pindar. Deutlich gemacht werden soll wie nachhaltig die Geschichte der Literaturen
auch unter widmungsliterarischem Blickwinkel von der Antike her beeinflusst ist. Die sich
anschließenden Kapitel analysieren die Folgen des Abbaus des barocken Widmens für Mäzene. Die
Leitkategorien der Moderne - Liebe Freundschaft Genie und Vaterland - fanden ihren
Niederschlag in ästhetisch anspruchsvollen Widmungsgedichten von Johann Christian Günther
Friedrich Gottlieb Klopstock Johann Wolfgang Goethe und Heinrich von Kleist. Im Kapitel zum
deutsch-jüdischen Schriftsteller Heinrich Heine öffnet sich sodann der Blick für formbewusste
literarische Widmungsgedichte die auf tiefgreifende politische und soziale Umbrüche reagieren.
Den sozial-ästhetischen Funktionen von Stefan Georges Widmungsgedichten für Personen Gruppen
und Abstrakta gilt sodann das Augenmerk. Im Fokus des abschließenden Spezialkapitels steht dann
Bertolt Brechts vielgestaltige Widmungslyrik. Brecht schöpfte zahlreiche Möglichkeiten der
Gattung aus wie insbesondere mit Blick auf seine epigrammatische Lyrik des Exils gezeigt wird.
INHALTSVERZEICHNIS 1. Widmungen in der Literaturkritik Literaturgeschichte und Gattungstheorie
......................................................... 1 1.1 Der schlechte Ruf der Widmung
........................................................................... 1 1.2 Perspektiven
der Forschung
.................................................................................. 9 1.3
Gegenstand methodische Verortung Vorgehensweise und Thesen ................... 28 2. Lieder
für Götter und für Menschen in der Antike ........................................ 40 2.1
Götter- und Dichterlobpreis in den Homerischen Hymnen .................................. 52 2.2
Hesiods Preis- und Lehrgesänge
......................................................................... 71 2.2.1 Rezeption
...............................................................................................
71 2.2.2 Theogonie
...............................................................................................
74 2.2.3 Werke und Tage
...................................................................................... 83 2.3
Pindars Götter- und Fürstenlobpreis
.................................................................... 96 2.3.1 Pindar-Bilder
.......................................................................................... 96
2.3.2 Pindars profane und sakrale Widmungen - eine Skizze ....................... 103 2.3.3
Pindars erste Pythische Ode .................................................................
110 2.3.4 Horazens späte Pindar-Ode
.................................................................. 120 3. Johann Christian
Günthers spätbarocke Liebesdichtung ........................... 128 3.1 Zwischen Tradition und
Innovation .................................................................. 128 3.2 Widmen
aus Not: Günthers Gedichte für Magdalena Eleonore Jachmann ........ 132 3.3 Günthers An
Leonoren bey dem andern Abschiede und Abschieds-Aria ........... 135 3.4 Lyrische Grabschriften
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