Ursprünglich an das gebildete griechischsprachige Publikum seiner Zeit gerichtet erfreuten
sich die Werke des jüdischen Historikers Flavius Josephus (geb. 37 38 n. Chr. gest. nach 100
n. Chr.) im europäischen Mittelalter größter Beliebtheit unter christlichen Lesern was vor
allem ihrer inhaltlichen Nähe zum Alten und Neuen Testament geschuldet war. Allerdings
verdankte Josephus seine späte Popularität nicht mehr dem griechischen Originaltext sondern
dessen spätantiken Übersetzungen ins Lateinische. In lateinischer Sprache wurde Josephus zum
meistgelesenen Historiker des Mittelalters und war bis in die Frühe Neuzeit neben der Bibel die
Hauptquelle für die Geschichte des jüdischen Volkes. Eine Schlüsselrolle spielte hierbei die
lateinische Übersetzung der zwanzigbändigen Geschichte des Judentums (Antiquitates Judaicae)
die in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts im süditalienischen Kloster Vivarium auf
Veranlassung des Gelehrten Cassiodor angefertigt wurde. Der vorliegende Band bietet neben einer
ausführlichen Diskussion der handschriftlichen Überlieferung sowie einem Kommentar zur
Übersetzungstechnik erstmalig eine kritische Edition der Bücher sechs und sieben die von der
Herrschaft der Könige Saul und David erzählen und somit eine für die Geschichte des jüdischen
Volkes zentrale Epoche abdecken. INHALT TEIL 1: PROLEGOMENA I. EINLEITUNG XV I.1 The Chosen
History Book of the Middle Ages XV I.2 Zum Stand der Forschung XX II. AUSWAHL DER HANDSCHRIFTEN
XXV II.1 Ziel und Methodik XXV II.2 Vorarbeiten XXV III. DIE KOLLATIONIERTEN HANDSCHRIFTEN
XXVIII IV. AUSGEWÄHLTE DRUCKE (1470-1524) XLVII V. DIE ÜBERLIEFERUNG: BEWERTUNG UND GRUPPIERUNG
DER HANDSCHRIFTEN LI V.1 Der Archetyp ( corruptum) LI V.2 Cimelio 1 (A): die älteste
Josephus-Handschrift LVIII V.3 Die Spaltung der Überlieferung in eine italienische und eine
französisch mitteleuropäische Gruppe LX V.4 Die Gamma-Familie LXII V.5 Die d-Familie LXXXV V.6
Der nördliche Solitär Cf LXXXVII V.7 Die Spaltung der italienischen Zeugen in .1 und .2 LXXXIX
V.8 Zur nördlichen kontaminierten Gruppe Blatts C V.9 Das Stemma CI V.10 Exempla varia CII V.11
Vergleich mit Boysens Klassifizierung CVIII V.12 Zusammenfassung CIX VI. SENTENTIA AUT VERBA:
ZUR QUALITÄT UND ÜBERSETZUNGSTECHNIK DER LATEINISCHEN ANTIQUITATES CXI VI.1 Vorbemerkungen CXI
VI.2 verbum e verbo: Wo es gelingt CXII VI.3 verbum e verbo: Wo und warum es misslingt CXIV
VI.4 Zur Sprache des Übersetzers CXLII VI.5 Zusammenfassung CL VII. LITERATUR CLI VIII.
INHALTSÜBERSICHT DER BÜCHER 6 UND 7 CLX IX. ZUR EDITION CLXI IX.1 Orthographie CLXI IX.2
Kapiteleinteilung CLXIII IX.3 Der kritische Apparat CLXIV IX.4 Conspectus Siglorum CLXV IX.5
Abkürzungen im Apparat CLXV TEIL 2: KRITISCHER TEXT UND APPARAT Buch 6 1 Buch 7 56 Indices 109